Austausch über Biomüllverwertung in Bayern und in Schweinfurt

Delegiertenversammlung des bayerischen Dachverbands „Das Bessere Müllkonzept“ in Schweinfurt

Am 8. Juli 2023 fand die Delegiertenversammlung des Dachverbandes „Das Bessere Müllkonzept Bayern e.V. in Schweinfurt statt. Die örtliche Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. hatte nach Unterfranken eingeladen, unter anderem auch, um sich über die lokale Situation bei der Biomüllverwertung im bayernweiten Vergleich auszutauschen.

Die Einführung einer Biotonne kann die Verbrennungsmenge um bis zu 30 Prozent, verringern

In seinem Schwerpunktvortrag „Potenziale der Biomüllvergärung“ erläuterte Josef Metzger aus Augsburg, Vorstandsmitglied beim Dachverband, welch hohes Energie- und Kompostpotential im Biomüll steckt, wenn man diesen zunächst einer Biomüllvergärung zur Gasgewinnung zuführt und das Restmaterial als Kompost nutzt, anstatt über den Restmüll zu verbrennen. Aufgrund der großen Mengen ist für ihn Biomüll der Wertstoff Nummer eins. Anhand vieler bayernweiten Zahlen zeigte er auf, dass die Einführung einer Biotonne die Verbrennungsmenge erheblich, um bis zu 30 Prozent, verringern kann. In einer theoretischen Berechnung und unter der Annahme, dass die Gebietskörperschaften die vom Umweltbundesamt ermittelten realistischen Potenziale nutzen, könnte mit dem Biomüll in Schweinfurt so der Wärmebedarf für etwa 8.000 Personen abgedeckt werden.

Manfred Röder, Sprecher der Arbeitsgruppe „Klimafreundliche Mobilität und Energie“ von der Lokalen Agenda 2030 berichtete anschließend über die lokalen Aktivitäten, um mit der Stadt Schweinfurt einen Versuch zur Biomüll-Erfassung zu starten. Hintergrund: In der Stadt Schweinfurt gibt es bisweilen noch keine Biomüllsammlung über Tonnen, lediglich ein Bringsystem an den Werthöfen, was aber nur sehr wenig von der Bevölkerung genutzt wird. Positiv wurde von den Delegierten gesehen, dass die Stadt Schweinfurt sich mittlerweile bereit erklärt hat einen Versuch im Jahr 2024 zu starten, indem in einigen Stadtteilen eine Erweiterung der Sammelstellen für häusliche Küchenabfälle ortsnah stattfinden soll. „Es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und wir werden die Fortschritte hierzu in Schweinfurt weiterverfolgen“, so Waltraud Galaske, Vorsitzende vom Dachverband „Das Bessere Müllkonzept“ aus Fürth.

Begrüßen den Schritt der Stadt Schweinfurt einen Versuch mit mehr ortsnahen Sammelstellen für häusliche Bioabfälle im Jahr 2024 zu starten. Von links nach rechts: Manfred Röder (Agenda 2030), Dr. Peter Möhringer und Johannes Neupärtl (beide von der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V.) sowie Florian Vogt (Agenda 2030).

Dr. Peter Möhringer, erster Vorsitzender der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“ erläuterte im Anschluss das Konzept des Landkreises Schweinfurt, der anders als die Stadt, bereits flächendeckend über Biomülltonnen das Potential einsammelt und auf der Deponie Rothmühle der Biomüllvergärung mit anschließender Nachkompostierung zuführt. Die bayernweiten Delegierten bewerteten das Konzept des Landkreises Schweinfurt als innovativ und fortschrittlich.

Die drei Vorsitzenden des neu gewählte Vorstands vom Dachverband „Das Bessere Müllkonzept Bayern e.V.“ von links nach rechts: Josef Metzger, Waltraud Galaske und Hannes Hüttinger. Mit auf dem Foto ganz rechts Oswald Schuh, Kassenprüfer.