Lob für optimierte Biomüll-Verarbeitung – Forderung nach mehr Augenmaß bei Deponieflächen-Nutzung

Austausch der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“ mit der Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt

Beim jährlichen Austausch-Gespräch zwischen dem Vorstand der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“ mit der Deponie- und Abfallwirtschaftsleitung des Landkreises Schweinfurt gab es Lob von der Bürgeraktion für die neue Biomüll-Verarbeitung auf der Deponie Rothmühle, aber auch die Forderung nach mehr Augenmaß bei zukünftigen Zweckvereinbarungen des Landkreises mit anderen Kommunen zur Deponieflächennutzung.

Bei der Besichtigung der neuen Biomüll-Erfassungs- und Sortierhalle von links nach rechts: Heiko Glöckler (Leiter der Deponie Rothmühle), Johannes Neupärtl (Stellv. Vorsitzender der Bürgeraktion Müll und Umwelt), Thomas Geißler (Vorstandsmitglied Bürgeraktion), Ulrich Werner (Bürgermeister Gemeinde Bergrheinfeld), Thomas Fackelmann (Leiter der Abfallwirtschaft Landkreis Schweinfurt), sowie Georg Rüttiger (Vorstandsmitglied Bürgeraktion).

Ende Januar 2024 traf sich der Vorstand der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“ zum jährlichen Austausch-Gespräch mit der Deponie- und Abfallwirtschaftsleitung des Landkreises Schweinfurt. Bei einem Rundgang über die Deponie Rothmühle konnte der Vorstand der Bürgeraktion unter anderem auch die neue Halle für die Anlieferung und Sortierung des Biomülls besichtigen. Der Umweltverein begrüßt diese neue Anlage ausdrücklich, da sie die Geruchsbelästigung für die angrenzenden Anwohner reduzieren soll und auch die Qualität des Komposts nach der Vergärung durch die verschiedenen Sortierprozesse in der Anlage stark verbessern wird.

Rechts zu sehen, die neue Anlieferungs- und Sortierhalle für Biomüll.
In der Halle werden Fremdstoffe im Biomüll über verschiedene Transportbänder und Stationen aussortiert.

Zu viel Fremdmüll auf der Deponie

Beim Deponierundgang auf die Anhöhe des Geländes wurde ersichtlich, dass die momentane Fläche bereits sehr stark an ihre Grenzen stößt, weshalb bereits seit längerer Zeit die Planung für die Erweiterung der Deponie läuft.

Die Bürgeraktion weist erneut darauf hin, dass es ihrer Meinung nach in der Vergangenheit zu lange, zu viele Zweckvereinbarungen des Landkreises Schweinfurt mit anderen Kommunen gab, wodurch unter anderem der zusätzliche Fremdmüll das Deponievolumen stärker hat anwachsen lassen, als es für den Landkreis notwendig gewesen wäre.

„Hätte man sich auf den Landkreis und die Stadt Schweinfurt sowie nur auf einige angrenzende Landkreise reduziert, so müsste die erneute Erweiterung der Deponie nicht schon jetzt erfolgen, sondern wäre einige Jahre später erst notwendig gewesen“, so die Meinung der Bürgeraktion. „Eine kommunale Zusammenarbeit im vernünftigen Rahmen mit angrenzenden Kommunen ist vertretbar, aber Verträge mit zu vielen und zu weit weg befindlichen Landkreisen oder Städten ist nicht zielführend“, ergänzt die Bürgeraktion.

Blick von der Anhöhe der Deponie auf den neuen Planungsabschnitt Richtung Bergl, von links nach rechts: Thomas Geißler und Georg Rüttiger (Vorstand Bürgeraktion), Heiko Glöckler (Leiter der Deponie Rothmühle) sowie Ulrich Werner (Bürgermeister der Gemeinde Bergrheinfeld).
Restmüll-Zwischenlager vom GKS auf der Deponie. Der rechnerische Lagerbestand war Ende 2023 ca. 2.000 Tonnen.

Erfreulich ist die Tatsache, dass das geforderte Geruchsgutachten der Bürgeraktion im Rahmen des Erörterungstermins zur Erweiterung der Deponie nun beim Ortstermin vorlag. Thomas Fackelmann, Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises, erläuterte das Ergebnis im Detail und laut ihm wird ersichtlich, dass durch die erweiterte Deponie keine negativen Veränderungen hinsichtlich Staub- oder Geruchsbildung zu erwarten sind.

Allerdings hätte die Bürgeraktion erwartet, dass das Gutachten nicht erst auf Aufforderung erfolgt, sondern bereits zu Beginn der Planungen durch das Landratsamt selbst angestoßen wird.

Blick auf die neuen GKS-Zwischenlager-Silos, die kurz vor der Fertigstellung sind. Sie befinden sich auf der Deponie im hinteren Bereich Richtung Bergl.

Geringe Restmüllmenge des Landkreises Schweinfurt im bayernweiten Vergleich

Erfreulich ist auch die geringe Restmüllmenge des Landkreises Schweinfurt im bayernweiten Vergleich. Laut Herrn Fackelmann gibt es dafür mehrere Gründe. Zum einen die Verwiegung des Restmülls, wodurch die Bürger motiviert werden, besser zu sortieren und Müll zu vermeiden. Des Weiteren die Biomülltonne, womit organische Abfälle getrennt erfasst und in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Und sicherlich tragen auch die Wertstoffhöfe des Landkreises dazu bei, dass Bürger gezielt Stoffe sortenrein sammeln und dort abgeben, wodurch sie wieder in Recycling-Kreisläufe zurückgeführt werden können. Dass der Landkreis drei weitere Wertstoffhöfe in den nächsten Jahren plant und eröffnen möchte, findet die Bürgeraktion sehr positiv, denn sie sind auch wieder ein Baustein dafür, die Restmüllmengen weiter zu reduzieren und wichtige Wertstoffe zu erfassen, anstatt über die Restmülltonne zu verbrennen.