Stellungnahme zu Müll aus AKW-Abbau Würgassen in Grafenrheinfeld

Belastungsgrenze überschritten: Kein Müll von anderen AKW-Standorten nach Grafenrheinfeld

Die Aufnahme von schwach- und mittelradioaktivem Abfall aus dem AKW-Rückbau Würgassen in die Bereitstellungshalle (BeHa) Grafenrheinfeld lehnt die Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. Schweinfurt auf das Schärfste ab. Der Standort Grafenrheinfeld ist jetzt schon auf unbestimmbare Zeit ein Atommüll-Lager durch die Rückstände aus dem Rückbau des AKW vor Ort geworden. Die Bürgeraktion ruft alle Lokalpolitiker dazu auf jetzt ein Signal zu senden, dass der Landkreis Schweinfurt nicht bereit ist Atommüll aus anderen Standorten aufzunehmen.

Unsere Landkreisbürger mussten über 30 Jahre lang das AKW ertragen, obwohl ein Großteil der Bevölkerung auch aufgrund der ungeklärten Atommüllfrage dies nie wollte. Die zusätzlich geplanten Belastungen für die Landkreis-Bürger mit Müll von anderen AKW-Standorten bringen das Fass jetzt zum Überlaufen.

Hochradioaktiver Müll in Castoren im Zwischenlager, zusätzlich ein zweites Atommüll-Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle vom hiesigen AKW sowie Lagerung von freigemessenem Müll aus dem AKW auf der Landkreis-Deponie und Verbrennung in der Müllverbrennungsanlage der Stadt Schweinfurt. „Unsere Landkreisbürger mussten über 30 Jahre lang das AKW ertragen, obwohl ein Großteil der Bevölkerung auch aufgrund der ungeklärten Atommüllfrage dies nie wollte. Die zusätzlich geplanten Belastungen für die Landkreis-Bürger mit Müll von anderen AKW-Standorten bringen das Fass jetzt zum Überlaufen“, so die einhellige Meinung des gesamten Vorstands des Umweltvereins.
Wie viel will der Kraftwerksbetreiber Preussen-Elektra sowie die BGZ den Bürgern in der Region Schweinfurt noch zumuten? Fatal und täuschend dabei ist immer wieder die häppchenweise Vorgehensweise der Verantwortlichen. Angesichts der ungeklärten Endlagerung ist es völlig unglaubhaft, dass die Zwischenlagerung des Abfalls aus Würgassen bei zehn Jahren bleibt. Wie so oft spielen die Verantwortlichen auf Zeit und versuchen mit Versprechungen die Bevölkerung zu beruhigen.
„Wenn wir jetzt nicht Einhalt gebieten und den Widerstand lokalpolitisch ersichtlich machen, wird das immer so weiter gehen“, so die Meinung der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. Schweinfurt. Sie fordert deshalb alle Lokalpolitiker in der Stadt und den Landkreis-Kommunen dazu auf, den Verantwortlichen zu zeigen, dass man nicht bereit ist Atommüll von anderen Standorten in unserer Region aufzunehmen.
Gleichermaßen wäre es unsinnig, wegen zehn Jahren, den Müll von einer zu einer anderen Zwischenlagerhalle und dann wieder zu einem Endlager-Standort zu transportieren. Dieser Atom-Müll-Tourismus in kurzen Zeiträumen ergibt überhaupt keinen Sinn, birgt unnötige Risiken und muss deshalb aufhören, so die Bürgeraktion.

Die Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V. Schweinfurt“ wiederholt, auch angesichts des jetzigen Würgassen-Themas, erneut die Forderung zum konsequenten sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft. Denn zusätzlich zum Risiko eines Super-Gaus, siehe zehnter Jahrestag der Katastrophe von Fukushima am 11. März, bleibt die Atommüll-Lagerung für unsere und die nächsten Generationen eine riesige Belastung mit ungeklärter sicherer Endlagerung. Die besseren Alternativen sind vorhanden, eine dezentrale Energiewende mit Erneuerbaren Energien und neuer Speichertechnik.