Jahreshauptversammlung Bürgeraktion Müll und Umwelt
In der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. standen die Neuwahl des Vorstands sowie Rück- und Ausblick im Mittelpunkt. Als Gastrednerin war Waltraud Galaske in ihrer Funktion als Mitglied des Landes-Arbeitskreis Abfall vom BUND Naturschutz in Bayern aus Fürth angereist und berichtete zum Thema Klärschlamm-Entsorgung.
Der neue gewählte Vorstand: Dr. Peter Möhringer (Erster Vorsitzender), Johannes Neupärtl (Stellvertretender Vorsitzender), Thomas Geissler (Beisitzer), Georg Rüttiger (Schriftführer), nicht auf dem Foto ist Kassier Walter Rachle.
Kreislaufwirtschaft weiter optimieren
„Das Thema Müllvermeidung und Wiederverwendung sowie Rückführung der Stoffe in Kreisläufe muss in der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt weiter forciert werden“, so erster Vorsitzender Dr. Peter Möhringer bei seinem Rück- und Ausblick. Momentan seien die verbrannten oder deponierten Restmüllmengen in der Region immer noch viel zu hoch, weshalb der Umweltverein in den letzten Monaten mehr Mut zu neuen Konzepten von der Abfallwirtschaft der Stadt und des Landkreises forderte. In der Stadt Schweinfurt wird zum Beispiel Biomüll aus den Haushalten nach wie vor nicht über Biotonnen gesammelt, sondern über die Restmüllmengen verbrannt, während alternativ eine Vergärung und Nachkompostierung eine wesentlich höhere Energieausbeute und Rückführung in Kreisläufe bedeuten würde.
Stellungnahme zur Erweiterung der Deponie Rothmühle
Die Auslegung der Planungsunterlagen in den Verwaltungen der Anlieger-Gemeinden zur Erweiterung der Deponie Rothmühle fand in den letzten Wochen statt. Die Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. hat die Planungsunterlagen gesichtet und sachlich kritisch bewertet. Auf die wichtigsten Forderungen ging der Vorsitzende kurz im Überblick ein. So müsse darauf geachtet werden, dass die Landkreisflächen dezentral für anfallende Mengen im Landkreis und nicht für überregionalen Müll verbraucht werden. Zu hinterfragen sei auch, warum der Müllberg der neuen Fläche erneut höher angelegt werden muss als der bisherige. Wie kann und wird die bekannte Dolinengefahr in diesem Gebiet – unterirdische Hohlräume, die einbrechen können – im Rahmen der Planungen untersucht und entsprechend bei der Abdichtung berücksichtigt? Hat die neu angelegte Deponiefläche Auswirkungen auf die Geruchssituation in den Anlieger-Gemeinden und wie wird das geplante Retentionsbecken in der Nähe der Wern vor Hochwasser geschützt?
Dezentrale Energiewende vor Ort
Ein weiterer Schwerpunkt des Umweltvereins sei und bleibe der Einsatz für die dezentrale Energiewende mit Erneuerbaren Energien vor Ort und vor allem mit Wertschöpfung in der Region und ohne überdimensionierten Übertragungsnetzausbau. Wichtig sei, dass bei allen Planungen in den nächsten Jahren die Bürger von Anfang an mitgenommen werden und dass möglichst viele Bürger-Beteiligungsmodelle mit angeboten würden, so dass ein Großteil der Einnahmen in den Gemeinden oder Bürgerhand bleiben. Ebenso wichtig, dass das Handwerk und das regionale Gewerbe von den Maßnahmen maximal profitieren kann.
Hier geht es zum Vortrag von Waltraud Galaske über Klärschlamm-Verbrennung.