Die diesjährige Info-Tour der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. unter dem Thema „Erneuerbare Energien“ führte am Samstag, den 21. Oktober, nach Haßfurt zu den Stadtwerken. Mehr als 40 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit sich vor Ort zu informieren.
Geschäftsführer Dipl. Ing. Norbert Zösch (rechts im Bild) erläuterte in seinem Vortrag die vielen bereits umgesetzten und noch kommenden Projekte im Bereich Erneuerbare Energien der Stadtwerke Haßfurt. „Strom aus Erneuerbaren Energien ist wesentlich wirtschaftlicher als aus Großkraftwerken – er kann momentan für 2-3 Cent pro KWh erzeugt werden“, so Zösch. „Im Jahres-Durchschnitt haben wir in Haßfurt mit Erneuerbaren Energien 195% des benötigten Bedarfes erzeugt, also fast doppelt so viel, als wir benötigen“, so Zösch. Neu in Planung ist auch ein Wasserstoff-BHKW für die Rückverstromung und ein 8 MW Batteriespeicher. Ebenso in Umsetzung befindet sich eine Heizzentrale mit Nahwärmenetz für ein neues Baugebiet.
Im Anschluss besichtigten wir die Power-to-Gas-Anlage. In dieser wird Windstrom in Wasserstoff verwandelt und in einem Pufferspeicher gelagert oder in das Erdgasnetz der Städtischen Betriebe Haßfurt GmbH eingespeist. Durch diese Umwandlung wird der in unmittelbarer Nachbarschaft von Haßfurt erzeugte erneuerbare Strom vor Ort speicherbar.
Für das Altstadtnetz ergebe sich eine Zumischung von 5 Prozent. Bei einer maximalen elektrischen Leistung von 1.250 kW liefere die Anlage zwei Fahrweisen, zum einen Wasserstoffproduktion aus Überschussstrom und zum anderen eine Regelleistung im Gesamtenergie-Konzept der Stadt in Verbindung mit dem Regelkraftwerk Next. Ein großer Vorteil: Die Anlage kann in nur 8 Sekunden „hochgefahren“ werden und ist somit bestens für Regelenergie geeignet. Pro Jahr soll der containergroße Elektrolyseur etwa eine Million Kilowattstunden des klimaneutralen Gases liefern. „Dieses Projekt konnten wir deshalb erfolgreich umsetzen, weil wir eine gute Kombination aus Hochschulwissen mit Praxis-Know-how von kreativen Ingenieurbüros hatten“, meinte Zösch. Ausschlaggebend ebenso war laut ihm die Beteiligung und das Wissen von Greenpeace Energy.
Nach der Besichtigung gab es in Stettfeld im Gasthof Strätz die Gelegenheit für viele Gespräche in netter Runde.