Projektversuch Biomüll in der Stadt Schweinfurt: Häusliche Küchenabfälle für die Vergärung und Kompostierung

Unterstützung durch Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“
und Lokale Agenda 2030  

Seit Januar dieses Jahres läuft in den Wohnbezirken am Steinberg sowie an einem Hochhaus am Bergl in der Stadt Schweinfurt der Projektversuch Biomüll, organisiert durch die Abfallwirtschaft der Stadt Schweinfurt. Ziel ist es dabei durch die ortsnahe Aufstellung von Biomülltonnen an verschiedenen Stellen in unmittelbarer Nähe zu mehreren Haushalten ein attraktives Bringsystem für die Anwohner für häusliche Küchen- und Speiseabfälle zu schaffen. Der so gesammelte Biomüll wird dann der Biomüllvergärung mit Strom- und Wärmegewinnung zugeführt und man erzeugt zusätzlich hochwertigen Kompost als Dünger und Bodenverbesserer. Im Vergleich zur Verbrennung über die Restmülltonne erhält man dadurch eine wesentlich bessere Energiebilanz und führt den Biomüll in Stoffkreisläufe zurück.

Ende Juni gab es nun zum zweiten Mal Vor-Ort-Infoveranstaltungen in den zwei Pilot-Bezirken der Stadt durch die Verantwortlichen der Abfallwirtschaft der Stadt Schweinfurt. Unterstützt wurde die Aktion von der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“ sowie von der Lokalen Agenda 2030. Beide Organisationen hatten das Thema bereits im März 2023 im Rahmen eines Dialoges Biomüll angestoßen, woraufhin der Stadtrat den Projektversuch beschlossen hatte.

Vor-Ort-Infoveranstaltung zum Projektversuch Biomüll von links nach rechts: Dr. Peter Möhringer (Vorsitzender der Bürgeraktion „Müll und Umwelt e.V.“), Manfred Röder (Lokale Agenda 2030), Georg Rüttiger und Thomas Geißler (beide im Vorstand der Bürgeraktion „Müll und Umwelt“)

„Die Rückmeldung der Nutzer bei den Infoständen war durchweg positiv, resümierte Manfred Röder, Sprecher der Arbeitsgruppe „Klimafreundliche Mobilität und Energie“ von der Lokalen Agenda 2030. „Viele Leute wunderten sich auch, dass es in der Stadt Schweinfurt noch keine flächendeckende Erfassung von Biomüll gibt, erläuterte Manfred Röder ergänzend. Ähnliches stellte auch Dr. Peter Möhringer, Vorsitzender der Bürgeraktion „Müll und Umwelt“ in den Gesprächen am Infostand fest. „Viele der Bürgerinnen und Bürger sind bereit den zusätzlichen Weg zur braunen Tonne zu gehen, allerdings sollten die Abstände zu den Bring-Tonnen für Biomüll nicht mehr als 100 Meter betragen“, so Möhringer. In Summe verlaufe der Versuch sehr gut, bei vielen Tonnen seien fast keine Fremdstoffe enthalten. Allerdings verwenden manche Haushalte für Küchenabfälle Plastiktüten und diese sind für die anschließende Verwertung ein großes Problem, auch wenn diese als kompostierbar gekennzeichnet sind. „Plastiktüten in jeglicher Form müssen unbedingt vermieden werden, stattdessen sollen die häuslichen Abfälle in altes Zeitungspapier oder Papiertüten gesammelt und zu den Bringsystemen gebracht werden“, so der Apell von Peter Möhringer.

Großes Lob sprechen beide Umwelt-Initiativen den Mitarbeitern der Stadt Abfallwirtschaft aus, die mit hohem Engagement und Einsatz den Biomüllversuch durchführen und begleiten.

„Ich freue mich darauf, wenn wir nächstes Jahr gemeinsam mit der Stadt die nächsten Schritte gehen und das Konzept ausrollen“, so Manfred Röder.

Auch das Fazit von Dr. Peter Möhringer fällt sehr positiv aus: „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gemeinsam mit der Lokalen Agenda 2030 und den Verantwortlichen der Stadt gelingen wird, das erweiterte Bringsystem im großen Stil in Schweinfurt zu etablieren“.