In ihrem Vortrag im Rahmen der Jahreshauptversammlung ging Gastrednerin Waltraud Galaske vom Arbeitskreis Abfall vom BUND Naturschutz in Bayern auf die Forderung des BN zum Thema Klärschlamm-Entsorgung ein. Anhand fundierter Zahlen erläuterte sie die aktuelle Situation im Freistaat Bayern. Sorge bereite dem BN die Tatsache, dass momentan zu viele Mono-Verbrennungsanlagen mit zu großen Kapazitäten im Vergleich zu den anfallenden Mengen geplant werden. Denn bei 42 % der Kläranlagen sei es nicht zwingend vorgeschrieben, dass der Klärschlamm thermisch zu behandeln sei, d.h. es könnten auch alternative Verfahren mit anschließender bodenbezogener Verwertung zum Einsatz kommen. Als Ziel müssten laut BN geschlossene Stoffkreisläufe dort angestrebt werden, wo es Sinn macht.
„Es dürfen keine Einbahnstraßen durch den Aufbau von Überkapazitäten bei der Klärschlammverbrennung geschaffen werden“, so Waltraud Galaske.
Der Bund Naturschutz fordere deshalb ein Umdenken bei der Abwasserbeseitigung und der Klärschlammverwertung und -entsorgung. Klärschlämme enthielten wertvolle Pflanzennährstoffe, die im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden sollten. Hierzu sei es aber notwendig, dass die weitgehende Schadstofffreiheit von Klärschlämmen sichergestellt werde.
Waltraud Galaske: „Wir brauchen ein Moratorium (Aufschub und mehr Zeit) bei der Planung und dem Bau von Klärschlammverbrennungsanlagen.“
Eine pauschale Verbrennung von Klärschlämmen sei sowohl aus Klimaschutzgründen als auch im Hinblick auf die Schadstofffreisetzung keine nachhaltige Lösung für die Zukunft. Ihr eindringlicher Apell am Ende des Vortrages: „Wir brauchen ein Moratorium (Aufschub und mehr Zeit) bei der Planung und dem Bau von Klärschlammverbrennungsanlagen, damit umweltschonendere Verfahren eine Chance erhalten.“
Bildmitte: Waltraud Galaske, Sprecherin Landes Arbeitskreis Abfall und Kreislaufwirtschaft BUND Naturschutz in Bayern.