Presseinformation zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahl



“Thema Müll gewinnt wieder an Brisanz“ 

20. Mai 2012


Bei der Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. wurde der bisherige Vorstand ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Im Jahresrückblick und -ausblick erläuterte erster Vorsitzender Prof. Dr. Peter Möhringer unter anderem den Standpunkt des Umweltvereins zum Abbau des AKW Grafenrheinfeld: „Nach der Abschaltung des AKW muss der Abbau so schnell wie möglich erfolgen. Im Sinne der Menschen fordern wir eine grne Wiese und keine ber Jahrzehnte sichtbare Atomruine.“ Auch 2012 werde die Bürgeraktion gemeinsam mit dem Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft den Druck zum sofortigen Abschalten des AKW und für die Wende hin zu den Erneuerbaren Energien aufrechterhalten. „Die Stadt und alle Gemeinden im Landkreis Schweinfurt sollten Ökostrom beziehen“, so Peter Möhringer, mit Blick auf die bereits erreichten positiven Resultate in einigen Gemeinden.

Besorgt zeigen sich viele Mitglieder des Vereins über die genehmigte Deklarationsfläche für die Zwischen-Begutachtung der Schonunger Sattler-Altlast auf der Deponie Rothmühle. Es ist nicht geklärt, was mit der Fläche und Halle nach der Abwicklung der Schonunger Altlast in etwa drei bis vier Jahren passieren wird. Die Bürgeraktion befürchtet eine langfristige Abwicklung von Sondermll-Deklarationen über das jetzige Projekt hinaus. Dies sei aufgrund der gefährlichen Stoffe und der Mehrbelastungen durch LKW-Verkehr den Bü rgern von Geldersheim und Bergrheinfeld nicht zuzumuten. In seinem Vortrag berichtete Theo Kohmann von der „Solidargemeinschaft umweltbewusster Bürger“ über die Geschichte der Schonunger Altlast und die zu beseitigenden Gefahrenstoffe. Er empfahl der Bürgeraktion ein wachsames Auge auf die Deklarationshalle und die zukünftige Entwicklung dort zu haben.

Kritisch sehen die Mitglieder des Vereins auch das Hausmüll-Zwischenlager auf der Deponie Rothmühle. Die Betreiber der Müllverbrennungsanlage Schweinfurt können hier bei Betriebsstörungen und Überlastungen Hausmüll für maximal ein Jahr zwischenlagern. Beim Abtransport wird der inzwischen vom Faulen dampfende Müll mit viel Gestank aufgeladen und zur Verbrennung nach Schweinfurt transportiert. „Die Geruchsbelästigung hierbei ist enorm, das muss aufhören“, so Johannes Neupärtl, zweiter Vorsitzender der Bürgeraktion. An anderen Standorten darf der Müll nur eingepackt gelagert werden. Anzustreben sei die Vermeidung von Müll-Zwischenlagerungen, in dem das GKS selbst vor Ort genügend Pufferkapazität vorsieht.

Die Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. Schweinfurt gehört zum Dachverband „Das bessere Müllkonzept“ und arbeitet eng mit den örtlichen Umweltschutzorganisationen zusammen. Sie ist Mitglied im Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft. Neben der Installation, Betreuung und Erweiterung eines Messnetzes zum Erfassen der Radioaktivität der Luft beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Themen zur Müll- und Energiepolitik. Darüber hinaus organisiert die Bürgeraktion regelmäßig Informationsabende und -fahrten zu vielfältigen Themen des Umweltschutzes.

12_jhv_neuwahl

Der neugewählte Vorstand der Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V., von links nach rechts: Georg Rüttiger (Schriftführer), Thomas Geißler (Beisitzer), Prof. Dr. Peter Möhringer (1. Vorsitzender), Udo Albrecht (Kassier), Johannes Neupärtl (2. Vorsitzender).


Presseinfo als Download

Interview des ersten Vorsitzenden Prof. Dr. Peter Möhringer mit
Radio Primaton zum Nachhören: